Das entspräche eher meinem Sprachgefühl, worauf aber der Duden aus unerklärlichen Gründen seit Jahrzehnten keine Rücksicht zu nehmen pflegt ...
Verstehe. Damit bist du übrigens nicht allein, das geht vielen so. "Die
Drei (richtig: drei) gingen gemeinsam zum Einkaufen." Viele tendieren dazu, nach Gefühl Zahlwörter großzuschreiben, wenn sie stellvertretend für Personen oder Sachen stehen.
Zahlwörter haben aber die Besonderheit, dass sie grundsätzlich kleingeschrieben werden. Damit sind sie von tatsächlich physischen Zahlen zu unterschieden: "Die Zahl eins wurde nicht als 1, sondern als Eins geschrieben."
"Zwei Pfund Wurst in einem" heißt für mich "zwei Pfund Wurst am Stück", also nicht aufgeschnitten. Und Wurst ist Wurst, ein gemeinsamer "Ausgangsstoff" (der halt nicht aufgeteilt wird).
Mit der Anzahl unterschiedlicher Stoffe hat es daher nichts zu tun, es liegt primär an der Zahleigenschaft. Dass es als typische Wendung (mit der stellvertretenden Bedeutung "zusammen", "gemeinsam", verbunden") gesehen werden kann, kommt noch dazu, doch die werden seit der Rechtschreibreform ohnehin nicht mehr generell kleingeschrieben.
Zwei Geräte sind aber zwei verschiedene "Ausgangsstoffe", zusammengeführt "zum großen Ganzen"(!),
Das Beispiel ist gut, denn es zeigt gleich den Unterschied: "Zwei Geräte zum großen Ganzen Gerät." So ginge es nicht, die Großschreibung lässt sich nicht um "Gerät" ergänzen.
Im Zweifel also immer die Frage stellen, ob da etwas gezählt wird oder nicht ("Ganzes" ist keine Zahl). Substantivierung ist aber nicht generell ausgeschlossen: "Zwei Geräte in Einem " - das könnte man durchaus schreiben, wenn z. B. jemand zwei Herzschrittmacher implantiert hat (aber "Einem" ließe sich dann auch wieder nicht um Gerät erweitern).
Zwei Geräte sind aber (...) zusammengeführt "zum großen Ganzen"(!), ergo "zum Einen".
Kann man durchaus so machen. Die Schreibregeln geben das her, nur hat man dann durch die Auffassung als Substantiv eine leicht andere Bedeutung.
[quote] Das entspräche eher meinem Sprachgefühl, worauf aber der Duden aus unerklärlichen Gründen seit Jahrzehnten keine Rücksicht zu nehmen pflegt ...:-)[/quote]
Verstehe. Damit bist du übrigens nicht allein, das geht vielen so. "Die [i]Drei[/i] (richtig: drei) gingen gemeinsam zum Einkaufen." Viele tendieren dazu, nach Gefühl Zahlwörter großzuschreiben, wenn sie stellvertretend für Personen oder Sachen stehen.
Zahlwörter haben aber die Besonderheit, dass sie grundsätzlich kleingeschrieben werden. Damit sind sie von tatsächlich physischen Zahlen zu unterschieden: "Die Zahl eins wurde nicht als 1, sondern als Eins geschrieben."
[quote]"Zwei Pfund Wurst in einem" heißt für mich "zwei Pfund Wurst am Stück", also nicht aufgeschnitten. Und Wurst ist Wurst, ein gemeinsamer "Ausgangsstoff" (der halt nicht aufgeteilt wird). [/quote]
Mit der Anzahl unterschiedlicher Stoffe hat es daher nichts zu tun, es liegt primär an der Zahleigenschaft. Dass es als typische Wendung (mit der stellvertretenden Bedeutung "zusammen", "gemeinsam", verbunden") gesehen werden kann, kommt noch dazu, doch die werden seit der Rechtschreibreform ohnehin nicht mehr generell kleingeschrieben.
[quote]Zwei Geräte sind aber zwei verschiedene "Ausgangsstoffe", zusammengeführt "zum großen Ganzen"(!),[/quote]
Das Beispiel ist gut, denn es zeigt gleich den Unterschied: "Zwei Geräte zum großen Ganzen Gerät." So ginge es nicht, die Großschreibung lässt sich nicht um "Gerät" ergänzen.
Im Zweifel also immer die Frage stellen, ob da etwas gezählt wird oder nicht ("Ganzes" ist keine Zahl). Substantivierung ist aber nicht generell ausgeschlossen: "Zwei Geräte in Einem " - das könnte man durchaus schreiben, wenn z. B. jemand zwei Herzschrittmacher implantiert hat (aber "Einem" ließe sich dann auch wieder nicht um Gerät erweitern). ;)
[quote]Zwei Geräte sind aber (...) zusammengeführt "zum großen Ganzen"(!), ergo "zum Einen". [/quote]
Kann man durchaus so machen. Die Schreibregeln geben das her, nur hat man dann durch die Auffassung als Substantiv eine leicht andere Bedeutung.