Hallo liebes Fehler-Haft Team,
ich habe eine Frage bezüglich der indirekten Rede.
Warum ist der Satz (1)
"Er denkt, sie sei in Spanien."
indirekte Rede, aber dieser Satz (2)
"Ich denke, das ist kein Problem."
nicht?
Ich weiß, man kann ja sehen, was wiederholt wurde und was nicht, aber mich interessiert die Theorie. Beide Sätze sind gleich aufgebaut, beide haben das Verb denken im ersten Teilsatz. Nach dem Verb "denken" kommt ja eigentlich immer indirekte Rede, also Konjunktiv 1, wenn ein verkürzter dass-Satz folgt.
Die Person im ersten Teilsatz und der Inhalt sind anders, was aber nicht ausschlaggebend sein sollte. Denn ein Satz in der ersten Person kann auch indirekte Rede sein:
"Ich behaupte, das sei kein Problem."
Nach behaupten kommt auch indirekte Rede, also Konjunktiv 1.
Also, warum ist der Satz (1) keine indirekte Rede, aber der Satz (2) schon, obwohl sie gleich aufgebaut sind? Oder muss bei Satz (1) doch Konjunktiv im zweiten Teilsatz hin, weil im ersten Teilsatz das Verb "denken" steht? (Obwohl sich das dann merkwürdig anhören würde.)
Ich hoffe, jemand kann das Ganze aufklären.
LG
Mati123
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Indirekte Rede von keiner indirekten Rede unterscheiden?
„Selbst nach 500 Milliarden Jahren… nachdem die Erde, der Mond, ja selbst die Sonne erloschen sind, wird EVA immer noch existieren, solange diese Seele lebt. Auch wenn es sehr einsam sein wird… aber so lange diese eine Seele noch lebt…“
„Ein Zeugnis für die Ewigkeit, dass es uns Menschen gab… ?“
„Ein Zeugnis für die Ewigkeit, dass es uns Menschen gab… ?“
Ich verstehe jetzt nicht ganz, warum Du am Verb denken anknüpfst, der Konjunktiv steht und fällt hier doch mit dem Nebensatz:
Indikativ:
Konjunktiv:
Das ändert doch nichts an der Struktur? Oder habe ich Dich da falsch verstanden?
Indikativ:
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Er denkt, sie ist in Spanien.
Ich denke, das ist kein Problem.
Code: Alles auswählen
Er denkt, sie sei in Spanien.
Ich denke, das wäre kein Problem.
Liebe Grüße
Qwerty
Qwerty
Ich formuliere es mal etwas anders. Ist bei solchen Sätzen, in denen die Verben im Spiel sind, die indirekte Rede einleiten, immer Konjunktiv 1 erforderlich? Denn das Verb denken leitet ja normalerweise indirekte Rede und somit Konjunktiv 1 ein. Mir wurde immer gesagt, dass, wenn ein normalerweise indirekte Rede einleitendes Verb steht, immer Konjunktiv 1 kommt. Es gäbe da keine Ausnahme. Wenn es also keine Ausnahme gibt, dann müsste in den Sätzen immer Konjunktiv 1 stehen. Also:
"Er denkt, sie sei in Spanien."
Dann muss das ja auch für den anderen Satz gelten, denn er trägt auch das Verb denken, das indirekte Rede einleitet. Also müsste dort auch Konjunktiv 1 stehen.
"Ich denke, das sei kein Problem."
Das klingt aber merkwürdig. Wenn dies nicht der Fall ist und wenn der Konjunktiv 1 nach diesen Verben keinesfalls notwendig ist, dann stimmt das natürlich nicht. Dann sind die Sätze im Indikativ auch korrekt:
"Er denkt, sie ist in Spanien."
"Ich denke, das ist kein Problem."
Also ist der Konjunktiv 1 nach diesen Verben, die indirekte Rede einleiten, nicht zwingend notwendig?
"Er denkt, sie sei in Spanien."
Dann muss das ja auch für den anderen Satz gelten, denn er trägt auch das Verb denken, das indirekte Rede einleitet. Also müsste dort auch Konjunktiv 1 stehen.
"Ich denke, das sei kein Problem."
Das klingt aber merkwürdig. Wenn dies nicht der Fall ist und wenn der Konjunktiv 1 nach diesen Verben keinesfalls notwendig ist, dann stimmt das natürlich nicht. Dann sind die Sätze im Indikativ auch korrekt:
"Er denkt, sie ist in Spanien."
"Ich denke, das ist kein Problem."
Also ist der Konjunktiv 1 nach diesen Verben, die indirekte Rede einleiten, nicht zwingend notwendig?
„Selbst nach 500 Milliarden Jahren… nachdem die Erde, der Mond, ja selbst die Sonne erloschen sind, wird EVA immer noch existieren, solange diese Seele lebt. Auch wenn es sehr einsam sein wird… aber so lange diese eine Seele noch lebt…“
„Ein Zeugnis für die Ewigkeit, dass es uns Menschen gab… ?“
„Ein Zeugnis für die Ewigkeit, dass es uns Menschen gab… ?“
Ich denke ( ), so allgemein kann man das nicht als Regel aufstellen. Man sieht den Verben ja nicht unbedingt an, ob sie den Konjunktiv einleiten. "Denke" kennzeichnet keinen Konkunktiv, sondern wird sowohl im Präsens Indikativ 1. Person Singular als auch im Präsens Konkunktiv 1. Person Singular gleichberechtigt benutzt: https://de.wiktionary.org/wiki/Flexion: ... ite_Formen
Man kann/könnte es also als Paradoxon formulieren: Ja, Konjunktiv 1 ist nach Verben, die indirekte Rede einleiten, zwingend notwendig; wenn dieselben Verben aber Indikativ einleiten, dann ist zwingend Indikativ nötig.
Man kann/könnte es also als Paradoxon formulieren: Ja, Konjunktiv 1 ist nach Verben, die indirekte Rede einleiten, zwingend notwendig; wenn dieselben Verben aber Indikativ einleiten, dann ist zwingend Indikativ nötig.
Liebe Grüße
Qwerty
Qwerty
Danke Qwerty,
ich habe heute auch ein Buch gelesen, da kam passend dieser Satz:
"Er sagte, sie ist nicht hier."
Das stüzt noch irgendwie meine These. Ist der Konjunktiv 1 vielleicht nur so etwas wie, vielleicht, ein stilistisches Mittel? Ist es vielleicht so:
Indikativ ist immer korrekt, aber wenn man weiß, dass man jemanden wiederholt, dann ist Konjunktiv 1 zulässig. (Aber eben nur, wenn man jemanden wiederholt.) Das würde sich auch mit den Sätzen decken. Also z.B:
1. Er denkt, sie sei in Spanien.
Hier wird der Konjunktiv 1 genutzt, weil man jemanden wiederholt. (Der Indikativ ist auch richtig?)
2. Ich denke, das ist kein Problem.
Hier wird nicht der Konjunktiv 1 genutzt, weil man genau weiß, dass man niemanden wiederholt. (Der Konjunktiv 1 ist hier somit falsch?)
Aber Qwerty, was ich nicht ganz verstanden habe, ist, was du mit deinem letzten Beitrag genau meintest. Könnte ich nicht ganz genau nachvollziehen. :/
LG
Mati123
ich habe heute auch ein Buch gelesen, da kam passend dieser Satz:
"Er sagte, sie ist nicht hier."
Das stüzt noch irgendwie meine These. Ist der Konjunktiv 1 vielleicht nur so etwas wie, vielleicht, ein stilistisches Mittel? Ist es vielleicht so:
Indikativ ist immer korrekt, aber wenn man weiß, dass man jemanden wiederholt, dann ist Konjunktiv 1 zulässig. (Aber eben nur, wenn man jemanden wiederholt.) Das würde sich auch mit den Sätzen decken. Also z.B:
1. Er denkt, sie sei in Spanien.
Hier wird der Konjunktiv 1 genutzt, weil man jemanden wiederholt. (Der Indikativ ist auch richtig?)
2. Ich denke, das ist kein Problem.
Hier wird nicht der Konjunktiv 1 genutzt, weil man genau weiß, dass man niemanden wiederholt. (Der Konjunktiv 1 ist hier somit falsch?)
Aber Qwerty, was ich nicht ganz verstanden habe, ist, was du mit deinem letzten Beitrag genau meintest. Könnte ich nicht ganz genau nachvollziehen. :/
LG
Mati123
„Selbst nach 500 Milliarden Jahren… nachdem die Erde, der Mond, ja selbst die Sonne erloschen sind, wird EVA immer noch existieren, solange diese Seele lebt. Auch wenn es sehr einsam sein wird… aber so lange diese eine Seele noch lebt…“
„Ein Zeugnis für die Ewigkeit, dass es uns Menschen gab… ?“
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Da wars schon wieder:
Als ich von dir besiegt wurde, dachte ich, ich fahre zur Hölle. (Im gleichen Buch)
Als ich von dir besiegt wurde, dachte ich, ich fahre zur Hölle. (Im gleichen Buch)
„Selbst nach 500 Milliarden Jahren… nachdem die Erde, der Mond, ja selbst die Sonne erloschen sind, wird EVA immer noch existieren, solange diese Seele lebt. Auch wenn es sehr einsam sein wird… aber so lange diese eine Seele noch lebt…“
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