Re: Sprache verbessern (ausdrücken, formulieren, diskutieren)?
Verfasst: 18.04.2020, 18:01
Hallo,
ich bin 32 Jahre alt und hatte diese Probleme auch damals und auch manchmal heute noch, aber nicht mehr so schlimm. Ich habe mich damit mal auseinandergesetzt und darüber nachgedacht, warum das so ist und was ich dabei fühle, wenn ich mit jemandem rede und nervös werde. Das mit dem Schwitzen und Zittern sind Angstattacken, weil man seinen Kopf darauf geschult hat, dass es sich um eine Gefahrensituation handelt, obwohl das Unsinn ist.
Schaut euch zu "Panikattacken überwinden" am besten Videos auf Youtube an, da wird das gut erklärt.
Ich bin ein sehr positiver Mensch, welcher tatsächlich alles mögliche denkt und erst voller Energie mit jemanden redet, aber dann werde ich während des Gespräches unruhig und rede um den heißen Brei oder durcheinander, werde hektisch oder vergesse Wörter, weil ich das Gefühl habe, dass ich keine Ahnung mehr habe, was ich sagen wollte oder ob ich komisch rüberkomme.
Jaa meistens merkt man das und es bringt garnichts so zu tun als wäre nichts, weil das genau das was einen seltsam erscheinen lässt. Wenn man laut ausspricht z.B. vor einem Referat, dass man ganz aufgeregt ist, aber versucht, das bestmöglichst rüberzubringen, entspannt man sich oft sofort und die Leute verstehen dann auch, warum du dich versprichst. (meistens hört eh nur die Hälfte zu xD )
Ich möchte nicht ausschweifen, denn grundlegend liegt sowas meist in der Kindheit/Jugend, indem man schlechte Erfahrungen gemacht hat und sich mit anderen vergleicht, wie die denn so reden oder wenn diese einen schräg anschauen und man das Gefühl der Unterdrückung und Erniedrigung/Scham erlebt hat. Man lernt hierbei nicht weiter, wie man das was man sagen möchte "auf seine eigene Art und Weise" zufriedenstellend vermitteln kann. Man fängt an zu glauben, dass so wie die anderen reden korrekt ist und immer interessant klingen muss.
Dabei fällt mir selbst oft auf, dass manche, die so von sich überzeugt sind, auch für mein Empfinden nichts sonderlich tolles reden. Meist machen diese sich auch Gedanken wie sie rüberkommen.
Stille Leute können auch geheimnissvoll sein
Dadurch das man selbst versuchen will
nicht dumm rüber zu kommen, bei allem mitreden zu wollen, sich selbst zu sehr beim Reden zuhört, anstatt einfach seine kurze Meinung zum Thema zu haben oder auch KEINE Meinung zu einem Thema zu haben, redet man einfach vor sich hin und manchmal Unsinn. Man nimmt sich selbst nicht so wie man ist. Man darf keine Angst vor Fehlern haben und nicht vergessen, dass man hier keine Rede vor der Nation hält und über Leben und Tod entscheidet und dem Gegenüber auch sagen "ok, ich hab gerade voll vergessen was ich sagen wollte, aber dann war es nichts wichtiges.." oder "oh ich werde alt und hab das Wort vergessen. Wie heißt das Ding auf das man sitzt? - Stuhl? - Sehr gut, danke "
Ich habe auch eine Verbindung zwischen meinen Essgewohnheiten und meiner Tagesform festgestellt. Wenn ich viel Kaffee getrunken hatte war ich oft sehr überdreht, was meine Nervosität ziemlich verstärkt hat oder auch nach dem Feiern oder allgemein wenn ich schlecht drauf war, hat man mir das gleich angesehen und angehört. Trinken, rauchen, Kaffee, falsche Atmung, weniger Bewegung hatte viel Einfluss auf meine Körpersprache und Art mich auszudrücken. Ich war nicht ich selbst, nicht klar im Kopf und unentspannt. Das habe ich dann geändert. Erst da merkt man, sie sensibel der Körper auf Gifte reagiert. (ist auch bewiesen übrigens)
Desweiteren muss ich mich nicht mit jedem unterhalten und zu allem meinen Senf dazugeben. Im Gegenteil. Ich habe zwar den Impuls, immer zu antworten, aber man sollte vorwiegend etwas sagen, wenn man tatsächlich etwas zu sagen hat. Das ist auch mein kleines Geheimnis Wenn man eine Antwort erzwingt, dann fängt man an sich zu verheddern. Ein weiterer wichtiger Punkt ist "Zuhören", darüber nachdenken was der andere erzählt hat (jaa manchmal erzählt auch das Gegenüber irgendwas, dass dich vllt garnicht interessiert, aber wenn du wirklich hinhörst, gibst du deinem Gegenüber ein positives Gefühl und neigst nicht dazu etwas aus der Luft zu greifen was das Thema verfehlt).
Keine Angst vor Redepausen oder Angst zu sagen, dass man dazu jetzt gerade nichts sagen kann oder möchte, weil man vllt grad was anderes im Kopf hat oder beschäftigt ist und sich nicht voll konzentrieren kann.
Jeder Mensch kennt diese Situation, weil wir Menschen eben alle diese Arten von Emotionen mitbekommen haben.. Klaar gibt es super Redner und Schnelldenker, aber das ist halt nicht jedermanns Stärke, sonst wärst du ja der Andere und dafür kann man andere coole Dinge die keine Worte brauchen
Ich finde, es gibt auch nur ganz bestimmte Leute, denen man wirklich etwas persönliches erzählen will.
Traue dich deine Meinung und Emotionen zu sagen, denn nur so entwickelt sich deine Persönlichkeit und Kommunikation weiter.
Das Gehirn muss Unterhaltungen wieder mit Freude verbinden und wissen, dass man nicht immer in der Laune ist, schlagfertig zu antworten oder auch kein Geschichtenerzähler ist.
Lieber hält jemand die Klappe oder fasst sich kurz, als etwas zu sagen, nur um etwas zu sagen, was selbst für ihn keinen Sinn ergibt
Man kann super Übungen machen, indem man alle möglichen Fragen auf ein Blatt Papier schreibt, die man an sich selbst stellt, egal was. Versucht nun eine spontane und einfache Antwort zu geben ohne super ins Detail zu gehen. Wenn sich jemand nämlich wirklich näher für ein Thema interessiert, dann fragt er automatisch nach und wenn nicht, ja dann hat er die Aussage zur Kenntnis genommen und das Gespräch geht weiter. Das macht ihr ja auch so. Bei der Frage "hi wie gehts" will man nicht automatisch die halbe Lebensgeschichte wissen. Es reicht auch kurz von dem Letzten oder Einem größeren letzten Ereignis zu erzählen wie "ich bin jetzt in die Stadt gezogen und finde die Lage echt toll, ich bin zufrieden. Und wie geht es dir?"
Das Gedächtnis kann und muss trainiert werden, ein Leben lang! Kreuzworträtsel, rappen, singen, Memorie spielen, Gedichte auswendig lernen, schwierige Wörter im Kopf buchstabieren.. alles hilft.
So habe ich mir angewöhnt sachlicher zu werden und unnötig nicht rumzuplappern. Atemübungen helfen bei Angst. Wenn ich mal ein Wort nicht weiß, dann ist das bei mir halt manchmal so und ich muss mir das eingestehen. Ist ja nicht immer so, sondern immer dann wenn ich mir denke, dass ich jetzt bewertet werden könnte von Menschen, weil ich diese auf ein Potest stelle als würde ich den Knast kommen für einen falschen Satz. Ich versuche durchzuatmen und zu lächeln oder auch Gegenfragen zu stellen an die Leute gegenüber, wenn es angebracht ist.
Ich übe auch heute noch im Gespräch mit Kunden oder Freunden wie ich Unterhaltungen verbessern kann und wie diese reagieren. Macht Spass..
Ich habe bei einem Freund, der auch auf jedes Wort, was jemand sagt achtet und intelligent ist und gern redet, einfach mal zum Test einen halben Abend nicht viel gesagt und gegrinst, ihm zugehört und genickt. Das hat ihn so durcheinander gebracht und ihn fast in den Wahnsinn getrieben. Musste echt lachen, was das ausmacht, mal einfach nur zuzuhören und dabei zu entspannen. Sollte man vllt nicht bei jedem machen
Ich hoffe das hilft hier dem ein oder Anderen weiter.
Liebe Grüße
ich bin 32 Jahre alt und hatte diese Probleme auch damals und auch manchmal heute noch, aber nicht mehr so schlimm. Ich habe mich damit mal auseinandergesetzt und darüber nachgedacht, warum das so ist und was ich dabei fühle, wenn ich mit jemandem rede und nervös werde. Das mit dem Schwitzen und Zittern sind Angstattacken, weil man seinen Kopf darauf geschult hat, dass es sich um eine Gefahrensituation handelt, obwohl das Unsinn ist.
Schaut euch zu "Panikattacken überwinden" am besten Videos auf Youtube an, da wird das gut erklärt.
Ich bin ein sehr positiver Mensch, welcher tatsächlich alles mögliche denkt und erst voller Energie mit jemanden redet, aber dann werde ich während des Gespräches unruhig und rede um den heißen Brei oder durcheinander, werde hektisch oder vergesse Wörter, weil ich das Gefühl habe, dass ich keine Ahnung mehr habe, was ich sagen wollte oder ob ich komisch rüberkomme.
Jaa meistens merkt man das und es bringt garnichts so zu tun als wäre nichts, weil das genau das was einen seltsam erscheinen lässt. Wenn man laut ausspricht z.B. vor einem Referat, dass man ganz aufgeregt ist, aber versucht, das bestmöglichst rüberzubringen, entspannt man sich oft sofort und die Leute verstehen dann auch, warum du dich versprichst. (meistens hört eh nur die Hälfte zu xD )
Ich möchte nicht ausschweifen, denn grundlegend liegt sowas meist in der Kindheit/Jugend, indem man schlechte Erfahrungen gemacht hat und sich mit anderen vergleicht, wie die denn so reden oder wenn diese einen schräg anschauen und man das Gefühl der Unterdrückung und Erniedrigung/Scham erlebt hat. Man lernt hierbei nicht weiter, wie man das was man sagen möchte "auf seine eigene Art und Weise" zufriedenstellend vermitteln kann. Man fängt an zu glauben, dass so wie die anderen reden korrekt ist und immer interessant klingen muss.
Dabei fällt mir selbst oft auf, dass manche, die so von sich überzeugt sind, auch für mein Empfinden nichts sonderlich tolles reden. Meist machen diese sich auch Gedanken wie sie rüberkommen.
Stille Leute können auch geheimnissvoll sein
Dadurch das man selbst versuchen will
nicht dumm rüber zu kommen, bei allem mitreden zu wollen, sich selbst zu sehr beim Reden zuhört, anstatt einfach seine kurze Meinung zum Thema zu haben oder auch KEINE Meinung zu einem Thema zu haben, redet man einfach vor sich hin und manchmal Unsinn. Man nimmt sich selbst nicht so wie man ist. Man darf keine Angst vor Fehlern haben und nicht vergessen, dass man hier keine Rede vor der Nation hält und über Leben und Tod entscheidet und dem Gegenüber auch sagen "ok, ich hab gerade voll vergessen was ich sagen wollte, aber dann war es nichts wichtiges.." oder "oh ich werde alt und hab das Wort vergessen. Wie heißt das Ding auf das man sitzt? - Stuhl? - Sehr gut, danke "
Ich habe auch eine Verbindung zwischen meinen Essgewohnheiten und meiner Tagesform festgestellt. Wenn ich viel Kaffee getrunken hatte war ich oft sehr überdreht, was meine Nervosität ziemlich verstärkt hat oder auch nach dem Feiern oder allgemein wenn ich schlecht drauf war, hat man mir das gleich angesehen und angehört. Trinken, rauchen, Kaffee, falsche Atmung, weniger Bewegung hatte viel Einfluss auf meine Körpersprache und Art mich auszudrücken. Ich war nicht ich selbst, nicht klar im Kopf und unentspannt. Das habe ich dann geändert. Erst da merkt man, sie sensibel der Körper auf Gifte reagiert. (ist auch bewiesen übrigens)
Desweiteren muss ich mich nicht mit jedem unterhalten und zu allem meinen Senf dazugeben. Im Gegenteil. Ich habe zwar den Impuls, immer zu antworten, aber man sollte vorwiegend etwas sagen, wenn man tatsächlich etwas zu sagen hat. Das ist auch mein kleines Geheimnis Wenn man eine Antwort erzwingt, dann fängt man an sich zu verheddern. Ein weiterer wichtiger Punkt ist "Zuhören", darüber nachdenken was der andere erzählt hat (jaa manchmal erzählt auch das Gegenüber irgendwas, dass dich vllt garnicht interessiert, aber wenn du wirklich hinhörst, gibst du deinem Gegenüber ein positives Gefühl und neigst nicht dazu etwas aus der Luft zu greifen was das Thema verfehlt).
Keine Angst vor Redepausen oder Angst zu sagen, dass man dazu jetzt gerade nichts sagen kann oder möchte, weil man vllt grad was anderes im Kopf hat oder beschäftigt ist und sich nicht voll konzentrieren kann.
Jeder Mensch kennt diese Situation, weil wir Menschen eben alle diese Arten von Emotionen mitbekommen haben.. Klaar gibt es super Redner und Schnelldenker, aber das ist halt nicht jedermanns Stärke, sonst wärst du ja der Andere und dafür kann man andere coole Dinge die keine Worte brauchen
Ich finde, es gibt auch nur ganz bestimmte Leute, denen man wirklich etwas persönliches erzählen will.
Traue dich deine Meinung und Emotionen zu sagen, denn nur so entwickelt sich deine Persönlichkeit und Kommunikation weiter.
Das Gehirn muss Unterhaltungen wieder mit Freude verbinden und wissen, dass man nicht immer in der Laune ist, schlagfertig zu antworten oder auch kein Geschichtenerzähler ist.
Lieber hält jemand die Klappe oder fasst sich kurz, als etwas zu sagen, nur um etwas zu sagen, was selbst für ihn keinen Sinn ergibt
Man kann super Übungen machen, indem man alle möglichen Fragen auf ein Blatt Papier schreibt, die man an sich selbst stellt, egal was. Versucht nun eine spontane und einfache Antwort zu geben ohne super ins Detail zu gehen. Wenn sich jemand nämlich wirklich näher für ein Thema interessiert, dann fragt er automatisch nach und wenn nicht, ja dann hat er die Aussage zur Kenntnis genommen und das Gespräch geht weiter. Das macht ihr ja auch so. Bei der Frage "hi wie gehts" will man nicht automatisch die halbe Lebensgeschichte wissen. Es reicht auch kurz von dem Letzten oder Einem größeren letzten Ereignis zu erzählen wie "ich bin jetzt in die Stadt gezogen und finde die Lage echt toll, ich bin zufrieden. Und wie geht es dir?"
Das Gedächtnis kann und muss trainiert werden, ein Leben lang! Kreuzworträtsel, rappen, singen, Memorie spielen, Gedichte auswendig lernen, schwierige Wörter im Kopf buchstabieren.. alles hilft.
So habe ich mir angewöhnt sachlicher zu werden und unnötig nicht rumzuplappern. Atemübungen helfen bei Angst. Wenn ich mal ein Wort nicht weiß, dann ist das bei mir halt manchmal so und ich muss mir das eingestehen. Ist ja nicht immer so, sondern immer dann wenn ich mir denke, dass ich jetzt bewertet werden könnte von Menschen, weil ich diese auf ein Potest stelle als würde ich den Knast kommen für einen falschen Satz. Ich versuche durchzuatmen und zu lächeln oder auch Gegenfragen zu stellen an die Leute gegenüber, wenn es angebracht ist.
Ich übe auch heute noch im Gespräch mit Kunden oder Freunden wie ich Unterhaltungen verbessern kann und wie diese reagieren. Macht Spass..
Ich habe bei einem Freund, der auch auf jedes Wort, was jemand sagt achtet und intelligent ist und gern redet, einfach mal zum Test einen halben Abend nicht viel gesagt und gegrinst, ihm zugehört und genickt. Das hat ihn so durcheinander gebracht und ihn fast in den Wahnsinn getrieben. Musste echt lachen, was das ausmacht, mal einfach nur zuzuhören und dabei zu entspannen. Sollte man vllt nicht bei jedem machen
Ich hoffe das hilft hier dem ein oder Anderen weiter.
Liebe Grüße