Ich wurde gefragt, welche der zwei Sätze natürlich und richtig ist:
"schaffst du es zwei gleiche Emojis zu finden?"
"schaffst du zwei gleiche Emojis zu finden?"
Naja, das war (dachte ich) nicht schwer - der erste Satz ist natürlich besser klingend und, das dachte ich zumindest, auch grammatisch richtig. Die zweite Variante würde besser klingen, würde man ein 'Kannst' statt 'schaffst' einfügen.
Doch dann kam die Frage, warum das 'es' dort stehen muss - und da wusste ich nicht weiter. Muss das 'es' da aus grammatikalischer Sicht überhaupt dastehen? Und gibt es eine definitve grammatische Regel dafür?
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Schaffen vs. Können
Ohne "es" wäre der Hauptsatz unvollständig, denn der würde dann nur "Schaffst du?" lauten. Im übrigen fehlt in dem Satz noch ein Komma, das macht es dann auch gleich deutlicher:
"Kannst" kann man nur einfügen, wenn man gleichzeitig das "zu" weglässt. Dann hat man nur einen einzigen Satz gebildet:
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Schaffst du es, zwei gleiche Emojis zu finden?
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Kannst du zwei gleiche Emojis finden?
Liebe Grüße
Qwerty
Qwerty
Danke für die Antwort. Zunächst, dass Kommas fehlen und bei Einsetzen von 'Können' das 'zu' weg muss, hatte ich auch geantwortet, nur in der Frage vergessen :)
Warum aber muss mit 'Schaffen' zunächst ein Hauptsatz gebildet werden? Gibt es vergleichbare Wörter?
Und soweit ich mich erinnere wäre 'Schaffst du' ein Satz aus Subjekt und Prädikat, theoretisch als vollständig (?).
Warum aber muss mit 'Schaffen' zunächst ein Hauptsatz gebildet werden? Gibt es vergleichbare Wörter?
Und soweit ich mich erinnere wäre 'Schaffst du' ein Satz aus Subjekt und Prädikat, theoretisch als vollständig (?).
Der Unterschied besteht darin, dass "können" ein Modalverb ist, ebenso wie "müssen" oder "dürfen". Daher beeinflusst es unmittelbar den Modus, in dem Dinge im Satz geschehen - möglich, verpflichtend, optional etc.
"Schaffen" ist hingegen ein Vollverb. Es hat u.a. die Bedeutung "zustande bringen". "schaffen" ist aber nicht nur ein Vollverb, sondern ein transitives Vollverb, d.h. es braucht ein direktes Objekt, das die Frage beantwortet "wen oder was" man schafft. Das Objekt ist in deinem Beispiel die Infinitivgruppe "zwei gleiche Emojis zu finden". Je nach Satzstellung ist ein Korrelat ("es") erforderlich, das das Objekt im Hauptsatz quasi "vertritt". Wenn du z. B. einen Aussagesatz mit vorangestellter Infinitivgruppe formulierst, kommst du ohne Korrelat aus.
Beispiel mit Korrelat:
"Es ist schwierig, ihn zu verstehen."
Beispiel ohne Korrelat:
"Ihn zu verstehen ist schwierig."
"Schaffen" ist hingegen ein Vollverb. Es hat u.a. die Bedeutung "zustande bringen". "schaffen" ist aber nicht nur ein Vollverb, sondern ein transitives Vollverb, d.h. es braucht ein direktes Objekt, das die Frage beantwortet "wen oder was" man schafft. Das Objekt ist in deinem Beispiel die Infinitivgruppe "zwei gleiche Emojis zu finden". Je nach Satzstellung ist ein Korrelat ("es") erforderlich, das das Objekt im Hauptsatz quasi "vertritt". Wenn du z. B. einen Aussagesatz mit vorangestellter Infinitivgruppe formulierst, kommst du ohne Korrelat aus.
Beispiel mit Korrelat:
"Es ist schwierig, ihn zu verstehen."
Beispiel ohne Korrelat:
"Ihn zu verstehen ist schwierig."
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