
Guten Morgen!
Mal eine grundsätzliche Frage, welche mich ziemlich beschäftigt, und mich teilweise schon fast am eigenen Verstand zweifeln lässt:
Wir alle haben, zumindest theoretisch, folgende Dinge gelernt: Es gibt das Sexus (biologisches Geschlecht), es gibt das Genus (grammatikalisches Geschlecht), und es gibt das Neutrum (neutrales Geschlecht) - bitte korrigieren, sollte ich falsch liegen, ich bin schließlich kein Deutsch - Lehrer ("lehren").
Die Begründung für die sogenannte "geschlechtergerechte" Sprache lautet wie folgt: Man möchte alle Geschlechter berücksichtigen.
Nun stellen sich mir folgende Fragen: Wie kommt man nun plötzlich auf die Idee, dass Begriffe wie beispielsweise "Bürger" oder "Kunde" grundsätzlich "Mann, welcher in einer Stadt lebt" oder "Mann, welcher in einem Geschäft einkauft" bedeuten? Und weiterführend: Weshalb wählt man dann beispielsweise Begriffe wie "Bürgerinnen und Bürger bzw. "Bürger*innen" oder "Kundinnen und Kunden bzw. "Kund*innen", welche teilweise die Gruppen der Menschen, welche bei sich ein diverses Geschlecht sehen, und im Falle des letzten Begriffs nicht nur diverse, sondern auch männliche Menschen (schließlich gibt es keinen "Kund") ausschließen? Denken diese Menschen nicht nach, bevor sie etwas in die Welt posaunen? Mal ganz davon abgesehen, dass man damit Menschen, welche aufgrund eines eingeschränkten oder fehlenden Sehvermögens auf eine Einrichtung zum Vorlesen angewiesen sind, das Leben schwer macht ("Kundsterncheninnen").
Ich verstehe es wirklich nicht, und hoffe, dass sich zumindest hier Teilnehmer befinden, welche mir die Hintergründe zumindest ansatzweise beleuchten können. Denn wenn man derartigen Diskussionen beispielsweise auf sozialen Netzwerken beiwohnt, wird man immer gleich als "ewiggestrig" oder als "frauenfeindlich" betitelt, eine vernünftige Diskussion scheint unmöglich.