meine freundin und ich waren uns nich einig ob es "Tag- und Nachtgleiche", "Tagundnachtgleiche" oder "Tag-Und-Nacht-Gleiche" heißt
laut Duden die letzten beiden, laut lexikon und Wikipedia Äquinoktium und laut ihrem alten Deutsch-Lehrbuch aus der Schule wärs das erste
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Tag- und Nachtgleiche
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- Beiträge: 682
- Registriert: 22.09.2006, 21:05
Mal sehen ... die beabsichtigte Bedeutung ist "Tag und Nacht sind gleich lang", also substantiviert und komplett ausgeschrieben "Tagundnachtgleichheit" oder (wahlweise zur besseren Übersicht) "Tag-und-Nacht-Gleichheit". Gleichheit lässt sich verkürzt sagen als Gleiche, also entsprechend "Tagundnachtgleiche" bzw. "Tag-und-Nacht-Gleiche".
Tag- und Nachtgleiche geht rechtschreibtechnisch natürlich auch, hat dann aber eine andere Bedeutung, nämlich "Taggleichheit und Nachtgleichheit". Diese Form der Schreibung hat aufzählenden Charakter. Aufgedröselt wäre es also nicht "Tag und Nacht gleich lang", sondern "Tage gleich lang und Nächte gleich lang" - die spezifische Relation fehlt, die in "Tagundnachtgleiche" bereits enthalten ist (eben dass Tage so lang sind wie Nächte). So bleibt die Bedeutung auf den jeweiligen Begriff beschränkt, also dass Tage genauso lang sind wie andere Tage - und Nächte genauso lang sind wie andere Nächte. Das ist mit Äquinoktium aber nicht gemeint.
Die Falschschreibung wird zustande kommen, weil man gewohnheitsmäßig zur Getrenntschreibung mit nur einem Bindestrich neigt; es gibt viele ähnlich aufgebaute Begriffe ("Ein- und Ausschalter"), und diese Variante lässt sich auch leichter lesen (hier wäre natürlich der "Ein-und-Ausschalter" falsch, weil er nicht gleichzeitig ein-/ausschaltet). Dabei ist "Tag- und Nachtgleiche" eigentlich der umständlichere Begriff, auch wenn es zunächst nicht so aussieht.
Zusammenfassend also: Wenn Äquinoktium gemeint ist, sind Tagundnachtgleiche bzw. Tag-und-Nacht-Gleiche korrekt. "Tag-Und-Nacht-Gleiche" wäre wiederum falsch, das "und" ist in dieser Konstellation kleinzuschreiben. Oder man spart sich das alles und sagt eben gleich Äquinoktium - obwohl da wiederum die Gefahr besteht, dass viele dann "Äquinoktikum" draus machen würden.
Tag- und Nachtgleiche geht rechtschreibtechnisch natürlich auch, hat dann aber eine andere Bedeutung, nämlich "Taggleichheit und Nachtgleichheit". Diese Form der Schreibung hat aufzählenden Charakter. Aufgedröselt wäre es also nicht "Tag und Nacht gleich lang", sondern "Tage gleich lang und Nächte gleich lang" - die spezifische Relation fehlt, die in "Tagundnachtgleiche" bereits enthalten ist (eben dass Tage so lang sind wie Nächte). So bleibt die Bedeutung auf den jeweiligen Begriff beschränkt, also dass Tage genauso lang sind wie andere Tage - und Nächte genauso lang sind wie andere Nächte. Das ist mit Äquinoktium aber nicht gemeint.
Die Falschschreibung wird zustande kommen, weil man gewohnheitsmäßig zur Getrenntschreibung mit nur einem Bindestrich neigt; es gibt viele ähnlich aufgebaute Begriffe ("Ein- und Ausschalter"), und diese Variante lässt sich auch leichter lesen (hier wäre natürlich der "Ein-und-Ausschalter" falsch, weil er nicht gleichzeitig ein-/ausschaltet). Dabei ist "Tag- und Nachtgleiche" eigentlich der umständlichere Begriff, auch wenn es zunächst nicht so aussieht.
Zusammenfassend also: Wenn Äquinoktium gemeint ist, sind Tagundnachtgleiche bzw. Tag-und-Nacht-Gleiche korrekt. "Tag-Und-Nacht-Gleiche" wäre wiederum falsch, das "und" ist in dieser Konstellation kleinzuschreiben. Oder man spart sich das alles und sagt eben gleich Äquinoktium - obwohl da wiederum die Gefahr besteht, dass viele dann "Äquinoktikum" draus machen würden.
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